Diesen Satz hörten wir des öfteren wenn wir hier durch Kuta, die
Hauptstadt Balis schlendern. Das eingeklammerte dann gerne vor
Tattoostudios.
Doch wie sind wir überhaupt hier her gekommen? Wir
hatten uns mal wieder für einen langsamen und budgetschonenden Transfer
mit der local ferry und Minibussen entschieden.
Am letzten Abend auf
Gili Air sind wir dann doch mal in ein anderes Lokal zum Essen gegangen.
Das Wort "Bratkartoffeln" in der Speisekarte gab dann den endgültigen
Ausschlag und es schmeckte auch ganz gut.
Am nächsten Morgen ging es
dann früh los zum Hafen und die kurze Bootsfahrt war dann recht
unspektakulär und auch nicht so voll wie auf der Hinfahrt. In Bangsal
kannten wir ja inzwischen den Weg zum "Busbahnhof". Hier angekommen
wurde dann ziemlich untalentiert versucht die Reisenden mit
unterschiedlichsten Tickets zu gruppieren und der Transport zu
organisieren. Der Platz wurde leerer und leerer, nur Sharon, Raphael und
ein weiterer Deutscher standen ziemlich verloren rum.
Am Ende wurden
wir an die selbe "Firma" verkauft mit der wir her gekommen sind. Es
wird dann auf Indonesisch verhandelt und es wechselt Geld den Besitzer
und wir stehen blöd rum.
Das Gepäck wurde auf dem Busdach verschnürt,
es fiel uns schwer dem zu trauen, aber so ist das hier eben :)
Das kommt dabei raus, wenn man Stundenlang in nem Bus mit gefühlten 40 Grad sitzt xD
als dann
nach einer halben Stunde der "Bus" noch mal anhielt und noch ein
Pärchen mit zweieinhalb Meter langer Surfboardtasche zustieg, haben wir
uns köstlich amüsiert. Man kann aber wirklich auch nur noch darüber
lachen wie hier alles "organisiert" wird, aber es scheint ja auch immer
alles zu klappen, zwar immer mit etwas Wartezeit aber bis jetzt sind wir
und unser Gepäck immer angekommen :) Wir kamen also samt Gepäck im
Hafen von Bengsal an. Schnell ging es auf die Fähre und wir hatten
leider das Pech keinen Sitzplatz zu bekommen, also machten wir es uns
auf dem Oberdeck ungemütlich. Das Oberdeck bestehend aus Stahlboden und
ja, das wars :D
Also auf den Boden gesetzt und die 4,5 Stunden abgewartet.. War das bequem xD Die Überfahrt war lang und hart.
Am
Anfang laufen dann immer ganz viele Locals übers Boot und verkaufen
kleine Knabberein, diese Mal haben wir auch zugeschlagen, mal wieder
lecker Ananas und Bananen :)
Man ließt übrigens immer dass man bei
dem Essen in Asien vorsichtig sein muss und das man zum Beispiel keine
Eiswürfel bei bestellten Getränke nehmen soll usw usw. also wir haben
das alles schon gemacht und wir leben noch :) natürlich ist dass hier
alles nicht so sauber wie in Deutschland und wenn das Wasser braun ist
dann trinken auch wir es nicht mehr :D aber man kann auch zu vorsichtig
sein :D no risk no fun oder halt no leckere Früchte/Fruchtshakes/kühle
Getränke/ super günstige und leckere Reis und Nudelgerichte...darauf
will doch keiner wirklich verzichten...
Wir passen schon auf ;)
Zu
den Transportmitteln die wir uns hier bis jetzt ausgesucht haben,
natürlich kann man das alles auch viel einfacher und bequemer haben.
Aber ein bisschen Abenteuer wollen auch wir uns dann doch noch erhalten,
auch gerade weil wir von jedem hier durch und durch als Touristen
gesehen werden. Indem wir die selben Wege wie die Einheimischen wählen,
bekommen wir auf jeden Fall mehr von Land und Leute mit, als der
Pauschalreisende. Luxus sucht man dabei natürlich vergeblich , lachen
tut man aber umso mehr :)
Wieder auf balinesischem Boden wurde dann
wieder um uns geschachert und wir landeten in einem übervollen Minibus
in dem Sharon ihren Sitzplatz auch noch teilen durfte, mit einer
Alleinreisenden Deutschen und gemeinsam schwitzt es sich ja immer noch
am Besten ;)
Kuta präsentierte sich dann wieder ähnlich chaotisch wie am ersten Abend. Der Verkehr ist die Hölle und verpestet die Luft.
Müde,
weil inzwischen 12 Stunden unterwegs, machten wir uns dann auf die
Suche nach einer Unterkunft, die uns durch eine Straße voller Surfer-
und Schmuckläden führte: Sharon war klar, das hier ist ein
Shoppingparadies! Wir fanden dann ein echt schönes Hotel mit Pool und
zahlten nicht mal mehr als auf Gili Air.
Für Bali selbst hatten wir
nur geplant eine Inselrundfahrt zu machen und so erkundeten wir am
nächsten Tag ausgeruht die Stadt. An der Rezeption fing uns dann gleich
ein Mitarbeiter unserer Unterkunft ab und erzählte uns von einem Freund
der mit uns eine Tagestour machen könnte, hörte sich schon gut an, aber
wir gingen erst ein mal weiter zu Fuß Kuta erkunden. Später an diesem
Tag nahmen wir dann dieses Angebot für den nächsten Tag dann doch noch
an. Den Rest des Tages schlenderten wir dann durch Kuta, wurden
unentwegt angequatscht um irgendwelche gefälschten Markenprodukte zu
kaufen und erfrischten uns im Hotelpool. Kuta hat zwar einen Strand,
aber die Wellen sind einzig fürs Surfen geeignet und Sharons Ohr musste
ja auch noch ein bisschen geschont werden. Nachmittags machten wir dann
eine Tour durch die Surfmarkenboutiquen.
Am nächsten morgen wurden
wir dann von unserem Fahrer, einem Freund des Rezeptionisten, abgeholt
und der erste Eindruck war sehr positiv denn er war freundlich und
sprach wesentlich besseres Englisch als unser letzter Fahrer. Unser
Wunsch war es einen traditionell balinesischen Tanz zu sehen und das war
unser erstes Ziel. Der Eintritt war dann für indonesische Verhältnisse
ziemlich teuer, trotzdem war es eine ganz nette Veranstaltung. Ich würde
es zwar eher als traditionelles Musiktheater bezeichnen aber es
handelte sich um den "barong dance" in dem die Dualität von Gut und Böse
thematisiert wird. Ohne ein deutsches Begleitblatt hätten wir das aber
auch nicht verstanden, der Prinz wurde von einer Frau gespielt obwohl es
genug männliche Schauspieler gab und es wurde natürlich Indonesisch
gesprochen/gesungen. Wie ihr auf den Fotos seht waren ein paar Kostüme
echt ganz schön. Gelacht haben wir auch hier wieder viel, ist schon
irgendwie alles lustig und verrückt.
Als nächstes ging es erst in
eine Webfabrik und in eine Gold- und Silberschmiede, beides absolut
touristisch aber unaufdringlich und deshalb völlig ok für uns.
Auf
dem Weg zwischen den Zielen wurden wir dann von der Polizei angehalten
und unser Fahrer meinte er regele das schon. Er musste dann umgerechnet
einen Euro zahlen um weiter fahren zu dürfen. Falsch gemacht hatte er
nichts aber Korruption ist hier in Indonesien ein großes Problem und man
sollte sich damit arrangieren wenn man billig davon kommen will. Ihm
bleibt quasi nichts anderes übrig als freundlich dem Polizisten etwas
Geld zu zu stecken, denn sollte er sich weigern oder unfreundlich sein,
wird es einfach nur teurer, drum herum kommt er so oder so nicht. Er
erzählte uns dann, dass gerne auch Touristen auf Mietrollern angehalten
werden und recht hohe Summen gefordert werden. Da wird aus dem Euro mal
schnell 50€. Wir hatten es eh nicht vor, aber nach der Geschichte werden
wir es uns wohl zwei Mal überlegen wo wir es machen werden und wo
nicht.
Ein Polizist verdient hier um die 200€ im Monat und verdient sich eben durch so Sachen ungestört einiges dazu.
Unser
Fahrer interessierte sich aber auch sehr für uns und stellte viele
Fragen zu Deutschland und Europa. So entstand ein gutes Gespräch und wir
erhielten einen besseren Blick auf die Lebensumstände in Bali. Bali ist
eine der reicheren Inseln Indonesiens und das liegt hauptsächlich am
Tourismus. Man sieht auch deutlich weniger vermüllte Flächen, dafür
bestehen einige Ortschaften nur aus kilometerlangen Aneinanderreihungen
von Arts&Crafts Shops.
Unser nächstes Ziel war ein wirklich sehr
schöner Tempel, der älteste auf Bali. Man darf jedoch nicht leicht
bekleidet in die Tempel, natürlich hatten wir aber kurze Sachen an,
daher kann man sich immer vor den Tempeln mit einer Art Tuch ausstatten
lassen. Wer das nicht möchte, kommt eben auch nicht rein ;) wir finden
das vollkommen in Ordnung, anderes Land andere Sitten. Man muss zwar
nicht alles übernehmen und für gut befinden, aber bestimmte Dinge sollte
man schon respektieren, das Bekleiden in Tempeln, finden wir, gehört
auf jeden Fall dazu.
Raphael versuchte sich an balinesischen Schlaginstrumenten und wir machten viele Fotos.
So
ein Tempel ist schon wirklich beeindruckend und man vergisst auch
schnell den ganzen Trubel um sich herum, eine ganz andere Welt ist
das...
Die Künstlerstadt Ubud im Landesinneren war unser nächstes
Ziel, allerdings war unser Interesse den Affenwald zu besichtigen nicht
sonderlich groß. Von Fiona wussten wir ja schon, dass die Affen
teilweise trainiert sind, den Touristen lose Gegenstände wie Brillen und
Mützen zu klauen, die man sich dann am Ausgang von den locals
zurückkaufen muss. Wir entschieden uns also für einen Spaziergang durch
das deutlich ruhigere und relaxtere Ubud. Sharon ist inzwischen ein
Profi im Preise drücken.
Durch bergige Landschaften ging es hinauf zu
einem Dorf das mit dem Blick auf Balis Vulkan und dem größten See
aufwartet.
Der Ausblick ist wirklich atemberaubend, leider auch die
Preise für ein Essen in den Restaurants mit Panoramablick. Und überhaupt
ist hier alles einfach total auf Tourismus angelegt. In Lombok ( ihr
erinnert euch vielleicht) haben wir auch auf einem Berg nach dem Track
gegessen. Hier war das aber das einzige Restaurant weit und breit und es
saßen Locals sowie eine Hand voll Touristen dort. In Bali dagegen reite
sich ein Restaurant nach dem anderen nebeneinander plus mal wieder die
diversen Ramschläden und mehreren Straßenverkäufern. Also uns vertreiben
die ja eher, also entschieden wir uns hungrig zu bleiben und uns auf
Fotos zu beschränken. Leider war unser Fahrer aber bereits verschwunden
und selber beim Essen und wir mussten 20 Minuten warten. Wir waren schon
ziemlich ko und es war schon Nachmittag daher entschieden wir uns nur
einen der noch zwei anstehenden Tempel zu besichtigen. In diesem gab es
dann heilige Quellen in denen auch gebadet werden durfte. Allerdings nur
bekleidet und wir hatten leider unsere Handtücher und Wechselklamotten
vergessen. Schön war der Tempel mit seinen kleinen Teichen und großen
Fischen trotzdem, was störte war der schlauchartige, extrem lange
Ramschmarkt am Ausgang, schon wieder...
Die Verkäuferinnen hatten
dann auch sofort im Blick wem sie von uns beiden etwas verkaufen könnten
und sagten etwas wie: "Sarong" und Sharon fühlte sich permanent
angesprochen ;-) aber selbst ihr war die Laune zum Schoppen bei so viel
Unnötigem im Überfluss vergangen. Wirklich schade das jeder Ort auf Bali
durch solche Dinge, absolut unattraktiv gemacht wird. Da war Lombok,
trotz des Müllproblems, viiiiiel attraktiver. Aber wie wir so
herausgehört haben, wird dort ebenfalls schon stark daran gearbeitet es
Bali in ein paar Jahren gleich zu tun, schade... Sollten sie doch mal
lieber das Geld in ihr Müllproblem investieren und nicht in zig neue
Luxushotels...
Zurück zur Inseltour. Da wir inzwischen über 8
Stunden unterwegs waren, machten wir uns den Weg zurück nach Kuta, was
nochmal 2 Stunden dauerte.
Am nächsten Tag hieß es wieder packen und
wir machten uns nochmal in die Surferläden um uns mit passender
Strandmode zu versorgen. Durch die kleinen Portionen, die man hier in
Asien bekommt war das nämlich mehr als nötig mal zu reagieren. Zum Glück
konnten wir noch den Rest vom Tag am Pool verbringen, bis unser Flug
ging. Ein Taxi brachte uns dann zum Flughafen und hier wartete dann noch
ein kleiner Schock auf uns. Bei der Einreise hatte der Beamte
anscheinend vergessen das Visa in meinen Pass zu stempeln und bei der
Ausreise suchten der Beamte und ich gleichermaßen verzweifelt. Uns
schwante schon dass jetzt eine Strafe fällig werden würde, er ließ mich
dann aber doch ausreisen. Wenn wir in irgendeiner Weise Stress mit der
Polizei gehabt hätten, hätte das auch ein echtes Problem werden können.
Unser Flieger ging abends und wir sollten nachts in Kuala Lumpur ankommen. Was wir dort so erleben, lest ihr im nächsten Blog.